Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bitte um Euren
Rat.
Bin seit kurzem Besitzer eines 330d,
e91 LCI, Bj. 11/2008 (245 PS) mit Automatik. Der Wagen hat 161.000 km
runter. Und genau mit der Automatik (ZF 6 HP) hab ich jetzt Ärger.
Aufgrund der Laufleistung wollt ich dem Teil was gutes tun und hab
ihm eine Tim Eckart Spülung spendiert. Das bereu ich nun!!
Vorher schaltete das Getriebe zwar
vielleicht nicht perfekt aber doch sehr gut. Jetzt hab ich Probleme
mit der WÜK. Aber der Reihe nach:
Als ich vor gut 10 Tagen mein Fahrzeug
von der mit der Spülung beauftragten Werkstatt abholte, konnte ich
nicht glauben, wie gut das Getriebe schaltete. Deutlich besser als
vorher, d.h. wirklich PERFEKT . Ich fuhr zirka 30 km im Stadtverkehr
(Hamburg) und war begeistert. Dann folgte eine schnelle Autobahnfahrt
(manuell geschaltet) von ca. 60 km.
Am darauffolgenden Tag konnte ich es
nicht fassen: das Getriebe war nicht mehr wieder zu erkennen. Beim
Übergang vom Schiebebetrieb in den Lastbetrieb, also z.B. im
Kurvenausgang, schnellt die Drehzahl mit totalem Wandler-Schlupf bis
auf 3000 min-1 hoch und dann packt die Wandler-Überbrückung
schlagartig zu. Ebenso beim Anfahren zu beobachten, wo die
Überbrückung dann bei 2000 min-1 schlagartig den Kraftschluss
herstellt . Lediglich bei Schleichfahrt mit niedriger Last treten
diese Symptome nicht auf.
Also mit der Werkstatt gesprochen und
Fahrzeug zurückgegeben. Die haben dann den Öl-Stand gecheckt (war
OK) und das Steuergerät zurückgesetzt. Wagen abgeholt und wieder
BEGEISTERT . Das Getriebe schaltete traumhaft. Kein Schlupf, perfektes
Hoch- und Runterschalten. Wieder 30 km Stadtverkehr, aber diesmal
ohne anschließende Autobahn. Am nächsten Tag wieder die gleiche
Enttäuschung (Symptomatik siehe oben).
Hab dann im Web recherchiert,
Steuergerät mehrfach selbst zurückgesetzt (einmal 30 Sekunden
Kickdown bei eingeschalteter Zündung gedrückt, anderes Mal
Stromnetz spannungsfrei gemacht, d.h. Batterieklemmen 15 Minuten
kurzgeschlossen, anschließende Adaptionsfahrt gemäß folgender
Anleitung:
Adaptionsfahrt:
Fahren Sie das Getriebe mit geringer
Motorleistung warm bis eine ATF - Temperatur >60°C erreicht ist
(ATF - Temperatur darf nicht >100°C sein).
Bei stehendem Fahrzeug, Motor Leerlauf,
Bremse betätigt, schalten Sie von N nach D und halten diesen Zustand
für ca. 3 Sekunden.
Wiederholen Sie diesen Vorgang fünfmal.
Anschließend die gleiche
Vorgehensweise von N nach R.
Wiederholen Sie diesen Vorgang fünfmal.
Fahren Sie die 1-2 Schaltung mit ganz
geringer Last (Pfenniggas) und anschließender Ausrollschaltung 2-1.
Wiederholen Sie den Vorgang fünfmal.
Fahren Sie mit geringer Last
(Motordrehmoment zwischen 80 Nm und 100 Nm) bis das Getriebe in den
6. Gang geschaltet hat (Fahrzeuggeschwindigkeit ca. 80- 100 km/h) und
halten den Zustand für ca. 30-60 Sekunden.
Lassen Sie das Fahrzeug bis zum
Stillstand ausrollen (zum Schluss mit ganz sanfter Bremsbetätigung).
Wiederholen Sie diesen Vorgang fünfmal.
Nach der letzten Adaption gemäß
dieser Anleitung schaltet das Getriebe nun bei niedriger Last sehr
gut, und sehr zeitig hoch. Verbrauch deutlich gesunken (Stadtverkehr
jetzt unter 8 Liter, vorher über 9). Aber: immer noch Probleme beim
Übergang vom Schiebe- in den Zugbetrieb bei höherer Last (z.B.
Zurollen auf Kreuzung mit leichter Verzögerung aber ohne anzuhalten,
dann Beschleunigen mit Motorlast größer ca. 30%). Beim Gasgeben
schnellt die Drehzahl ohne Beschleunigung nach oben und dann packt
die WÜK schlagartig zu.
Nun ist es so, dass bei
Getriebespülungen nach Tim Eckart Fuchs Titan ATFs verwendet werden.
Jedoch besitzt keines dieser Produkte die geforderte ZF-Lifeguard 6
bzw. Shell M-1375.4 Spezifikation.
Laut Tim Eckart kein Problem, da das
verwendete Titan 4134 (besitzt die MB 236.14 Freigabe speziell für
MB 7-Gang Automaten) von Fuchs für ZF 6 HP -Automaten getestet und
für gut befunden wurde.
Aber wenn das Getriebe an den Tagen der
Abholung perfekt schaltete, kann es dann an einem evt. nicht
geeigneten ATF liegen? Sieht doch eher nach Problemen in der
Steuerung aus, oder?
Habt Ihr eine Idee, wo ich den Hebel
ansetzen könnte? Kann man die Getriebesteuerung wirklich nach beiden
beschriebenen Methoden zurücksetzen (30 Sekunden Kickdown drücken /
Stromnetz spannungsfrei machen)?? Ist die oben genannte
Adaptionsfahrt die richtige?
Ich danke Euch für Eure Antworten.
Gruß
Steffen